STACKIT – eine Alternative zu den globalen Cloud-Anbietern?

Europa hat in Sachen Cloud-Infrastruktur einen großen Rückstand hinter den US-Hyperscalern Amazon, Microsoft, Google und dem chinesischen Cloud-Unternehmen Alibaba Cloud. Diese Player investieren jedes Jahr dutzende Milliarden in die Weiterentwicklung Ihrer Dienste und haben sich so einen immensen Innovationsvorsprung geschaffen. Seit der Corona-Krise ist der Ansturm auf Cloud-Dienste dieser Anbieter noch stärker geworden und viele befürchten, dass sich Europa in eine immer größere Abhängigkeit der ausländischen Tech-Giganten begibt. Während das ambitionierte europäische Cloud-Projekt „Gaia X“ wohl noch einige Zeit benötigt, um handfeste Ergebnisse zu liefern, hat die Schwarz-Gruppe unter der Marke STACKIT ein Angebot geschaffen, das skalierbare Cloud-Lösungen aus der DACH-Region mit maximaler Datensouveränität verspricht. Zurzeit befindet sich die STACKIT-Cloud noch in der BETA-Phase, allerding soll das Cloud-Angebot schon bald allgemein verfügbar sein. STACKIT positioniert sich als Alternative zu den großen globalen Playern und möchte europaweit Unternehmen bei der digitalen Transformation unter die Arme greifen.

Wer steckt hinter STACKIT?

Hinter STACKIT steckt die Schwarz Gruppe mit Sitz in Neckarsulm (Baden-Württemberg). Sie ist der größte Handelskonzern Europas, zu welchem unter anderem die beiden großen Supermarktketten Lidl und Kaufland gehören. Nachdem die Schwarz-Gruppe in den vergangenen Jahren die eigene IT-Tochtergesellschaft stark aufgerüstet hat, wird sie nun unter der Marke STACKIT ins Cloud-Geschäft einsteigen und die hausinterne Cloud auch für externe Unternehmen öffnen. Als Partner hat die Schwarz-Gruppe zwei weitere große Unternehmen aus der Region Heilbronn an Bord geholt: Den Energieversorger EnBW und die Großhandelsgruppe Würth.

Was sind die Ziele von STACKIT?

Das aktuell aus ca. 70 Mitarbeitern bestehende STACKIT-Team möchte nicht nur die digitale Transformation der Schwarz Unternehmensgruppe vorantreiben, sondern zusätzlich für externe Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen ein wettbewerbsfähiges Cloud-Angebot schaffen, welches es mit AWS, Azure und Co. aufnehmen kann. Insbesondere die Bedenken deutscher Unternehmen hinsichtlich des Datenschutzes bei den großen amerikanischen Anbietern könnte STACKIT in die Karten spielen. Mit Ihrem Versprechen Daten ausschließlich in der DACH Region zu halten und strikt nach europäischen Datenschutzstandards zu arbeiten, könnten sie die bisher etwas zögerlichen Mittelständler zum Sprung in die Cloud bewegen.

Wie ist der Stand der STACKIT Cloud?

Bereits seit 2018 feilt man in der Schwarz-Gruppe an einem Cloud-Angebot. Seit 2019 bietet STACKIT Colocation-Services in Ihren zwei modernen und energieeffizienten Rechenzentren an. Eines davon befindet sich unweit der Neckarsulmer Zentrale in Ellhofen (Baden-Württemberg), das zweite in Ostermiething (Oberösterreich). Ein drittes Datacenter in Ostermiething ist bereits geplant. Laut Webseite umfasst die Rechenzentrum-Infrastruktur 20.000 Server mit 22,5 Petabyte Speicher.

Seit Frühjahr 2020 können interessierte Unternehmen einen Testzugang für die STACKIT Cloud beantragen und vorläufige Services kostenlos ausprobieren. In wenigen Monaten soll das Cloud-Angebot dann offiziell an den Start gehen. Die Cloud-Architektur von STACKIT basiert auf dem offenen Cloud-Betriebssystem OpenStack. Zum jetzigen Zeitpunkt wirbt STACKIT mit den folgenden Leistungen:

  • Compute (virtuelle Maschinen)
  • Storage (Objektspeicherdienst)
  • Networking (Load Balancer)
  • Entwicklungsumgebungen auf Cloud Foundry und Kubernetes
  • Managed Database
  • Managed Services

Das Produktportfolio soll sich im Laufe der Zeit stetig weiterentwickeln und Testnutzer werden aufgerufen Anregungen zum gewünschten Leistungsumfang zu geben.

Zusammenfassung

Man darf gespannt sein, wie sich die STACKIT-Cloud entwickeln wird und ob die Preise, wie bei den Supermarktketten Lidl und Kaufland, sehr niedrig angesetzt werden. Cloud Cape hat die BETA-Version bereits ausgiebig getestet und wir freuen uns auf das Go-Live in wenigen Monaten. Wir denken, dass sich für Unternehmen aus der Region Heilbronn und darüber hinaus interessante Möglichkeiten ergeben werden. Wir freuen uns insbesondere schon auf den Objektspeicherdienst und hoffen unseren Kunden die STACKIT-Cloud als günstigen, sicheren und DSGVO-konformen Speicherort im Rahmen unseres IT-as-a-Service-Pakets anbieten zu können.

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Dennis Kionga

Dennis Kionga

Dennis ist Geschäftsführer bei Cloud Cape, einem IT Dienstleistungsunternehmen, das zukunftsfähige IT-Sicherheits- und Cloud-Lösungen implementiert und betreibt. Zuvor arbeitete er als Business Development Manager in der Lufthansa Group, wo er Verantwortung für den globalen Vertrieb von Outsourcing-Lösungen für Airlines übernahm. Er schloss sein Studium an der Universität Mannheim ab und erwarb einen Master of Laws (LL.M.) sowie ein Postgraduate Certificate im Projektmangement der Universität Kapstadt. In seiner Laufbahn hatte er längere Auslandsaufenthalte in Portugal, Tschechien und Südafrika.

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